4. Februar 2026 20:00 Uhr Adam-von-Trott-Saal in der Alten Mensa der Universität
Außerdem:
5. Februar 2026 20:00 Uhr Adam-von-Trott-Saal in der Alten Mensa der Universität
»Selbstbild und Systemzwang«
Dominik Graf, einer der prägendsten deutschen Regisseure, hält die kommende Poetikvorlesung, weil seine unverwechselbare Ästhetik geradezu danach verlangt! Worum es in den zwei Vorträgen gehen soll, beschreibt er so:
»Das eine ist, inwieweit die Filmografie von Regieführenden auch eine Biografie der jeweiligen Person darstellt. ›Ist‹ man der Mensch hinter den Filmen oder ist man Dienstbote des Zeitgeists, Erfüllungsgehilfe der Produzent:innen und eben des ›Systems‹, das in jeder Film- und Fernsehbranche herrscht? Beispielhaft dafür stehen hunderte unterschiedliche Umgangs-Formen mit dem künstlerischen Ich und den Gesetzen der Industrie – und vor allem auch der Kultur! Deshalb untersuche ich in meinem ersten Vortrag vorsichtshalber. vor allem meine eigene Filmografie, da ich diese hinsichtlich Wollen und Nicht-Können aus dem ff kenne, verbinde dies jedoch mit Exkursen zu anderen, mir vertrauten Filmografien. Der zweite Vortrag schließt daran wie auch an mein Buch Sein oder Spielen (C. H. Beck 2025) an. Da ich neben meinen ›seriöseren‹ Arbeiten gerne den trashigeren Bereichen des Films zuneige, versuche ich aus Klaus Lemkes oft wiederholter ›Staatskino‹-Behauptung ein Defizit der hiesigen Branchenlandschaft zu exzerpieren, das dringend zu schließen wäre. Ich frage mich, wie ein fantasievolleres, ästhetisch kämpferischeres Kino in einer staatlichen Förderlandschaft möglich sein kann – meine eigenen Defizite hinsichtlich Mut und Entschlossenheit an diesem Punkt sehr wohl eingeschlossen.«
Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung der Georg-August-Universität Göttingen, Stiftung privaten Rechts, der Stiftung Niedersachsen und des Wallstein Verlags.