literarisches zentrum göttingen

24. Januar 2011 20:00 Uhr

Literarisches Zentrum (Düstere Straße)

»Ich starre Raster in den Tag«

Oswald Egger

»Die Mathematik ist das Instrument, welches die Vermittlung zwischen Theorie und Praxis bewirkt, zwischen Denken und Beobachten«, schrieb der Mathematiker David Hilbert. Oswald Egger, einer der experimentellsten, sich und ihre Umwelt ständig reflektierenden Dichter, folgt diesem Diktum. In seinem 2008 bei Suhrkamp erschienenen Band Diskrete Stetigkeit – Poesie und Mathematik wandelt er als dantesker Beobachter durch das verworrene Dickicht einer mathematisch-philosophischen Ideengeschichte. Auf der Suche nach Musterbildungen in Geometrie und Text stößt Egger auf ähnliche Verfahrensweisen, ähnliche Denkbewegungen, die er vermeintlich an den Haaren herbeizieht und am Schopfe packt.

Die Literaturwissenschaftlerin und Mathematikerin Andrea Albrecht, die sich mit dem Wechselverhältnis beider Disziplinen beschäftigt, wird im Gespräch mit Egger versuchen, deren Beziehungen aufzudecken und ästhetische Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.

 

Diese Veranstaltung ist der Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe, die sich den Zusammenhängen von Literatur und Wissenschaften widmet und nach verwandten Themen und Verfahrensweisen fragt.

Egger